Hallen-EM der U19: Deutscher Nachwuchs holt vier Titel
Amorbach (rad-net) - Der deutsche Hallenradsport-Nachwuchs hat bei den Junioren-Europameisterschaften in Amorbach im Odenwald wieder seine Klasse bewiesen. Mit vier Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille war das Team des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) einmal mehr die dominierende Nation dieser Titelkämpfe.
Eine bärenstarke Kür boten die beiden deutschen Junioren im 1er Kunstfahren. Linus Weber wollte bei seiner dritten EM unbedingt den EM-Titel. Nach einem kurze Wackler beim Sattelstand gleich zu Beginn und dem gestandenen Maute-Sprung, zog er Übung für Übung präzise wie ein Schweizer Uhrwerk durch. Zusatzpunkte gab es für den Drehsprung, den er auf vierfach erweiterte und bei den Lenkerstanddrehungen. Mit 194,23 konnte er den EM-Thron erklimmen, nachdem wenige Minuten zuvor Simon Halter bei seinem EM-Debüt eine makellose Kür auf die Fläche zauberte. Er erzielte 189,03 Punkte und damit die Silbermedaille. Bronze ging Silas Göbelbecker (110,92/Schweiz).
Auch im 2er Kunstfahren der Juniorinnen war das deutsche Duo eine Klasse für sich. Sofia Baier/Letizia Daudey (RV Lottstetten) wurden ihrer Favoritinnenrolle mehr als gerecht, holten 111,22 Punkte und damit den Sieg vor Saskia Seitz/Vivienne Kümin (97,29/Schweiz) und Anna Sarközi/Anita Pöhr (62,12/Ungarn).
Schon am Eröffnungstag gab es zweimal Gold: Im 2er der Offenen Klasse sicherten sich Emily Brenner und Markus Wechner (RSV Schleissheim) mit 122,00 Punkten und einer nahezu perfekten Kür bei ihrem EM-Debüt gleich das EM-Trikot. Silber ging an Vojtech Blazek/Pavel Sin (75,97/Tschechien) knapp vor Silas Göbelbecker/Tim Eichler (75,83/Schweiz).
Ebenfalls am ersten Tag erfolgreich waren die Deutschen im 4er Kunstfahren. Das Quartett mit Jone Burow, Yannick Gaißer, Lena Andorinha und Rebecca Grote vom RMSV Edelweiss Aach eroberte nach 2023 wieder den EM-Titel. Mit kleinen Unsicherheiten, aber mit 203,43 Punkten holten sie erneut EM-Gold vor der Schweiz (158,22) und Frankreich (66,87).
Bei den Juniorinnen gab es eine kleine Überraschung, denn die Schweizerin Sina von Rotz stand am Ende auf dem obersten Treppchen. Mit 140,79 Punkten kürte sie sich zur Europameisterin. Die beiden deutschen Starterinnen Mina Heinritzi und Lisa Lechner konnten diese Leistung nicht toppen und mussten sich mit Silber und Bronze begnügen. Heinritzi unter anderem gelang der Maute-Sprung nicht und kam auf 136,43 Punkte, Lechner patzte bei der Lenkerstanddrehung, sodass sie nur 134,25 Punkte erreichte.
Im Radball spielte sich das deutsche Duo Oskar Müller und Vin Görlich souverän ins Finale, musste dann aber eine Niederlage gegen die siegreichen Tschechen (Jachym und Richard Baxa) hinnehmen, die 3:0 spielten und Deutschland auf den Silberrang verwiesen. Tschechien dominierte zuvor schon das Turnier und blieb in der Vorrunde mit 18 Zählern ohne Punktverlust. Deutschland hatte sich da schon mit 13 Punkten auf Rang zwei eingereiht. Das Spiel um Platz drei entschied Österreich (Max Schallert/Timo Lampert) gegen die Schweiz (Simon Müller/Levin Fankhauser) in der Verlängerung mit 3:2 Toren für sich.
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