Halle: Souveräne WM-Titel für Kohl und Schefold/Hanselmann - Radballer Vorrundenzweite
Glasgow (rad-net) - Am zweiten Wettkampftag der Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Glasgow hat es zwei weitere WM-Titel sowie Medaillen für die Deutschen gegeben. Lukas Kohl als auch Serafin Schefold/Max Hanselmann wurden ihren Favoritenrollen gerecht.
In der Vorrunde war Kohl mit 211,07 ausgefahrenen Punkten schon klar der beste Starter. Der zweite Deutsche im 1er Kunstfahren der Männer, Philipp-Thies Rapp strauchelte etwas und kam nicht ohne Absteiger durch. Bei der Sattellenkerstand Rückwärts-Acht musste er vom Rad und kam deshalb nur auf 186,36 Punkte. Im Finale bestätigte Kohl mit 210,50 Punkten seine Leistung. Rapp konnte dort auch seine volle Leistungsstärke präsentieren und fuhr mit 206,50 Punkten sicher zu Silber. Dritter wurde Emilio Arellano (Spanien) mit 199,11 Punkten.
«Jedes Ergebnis über 210 Punkte ist mega. Ich stand mächtig unter Druck und bin total happy, dass ich es wieder geschafft habe. In der Vorrunde hatte ich kleine Fehler, das hat mich wachgerüttelt», sagte Kohl, der seinen bereits siebten WM-Titel holte. WM-Neuling Rapp setzte den alten und neuen Weltmeister kräftig unter Druck. «Das war einfach mega heute und dass ich bei der ersten WM-Teilnahme gleich WM-Silber gewinne, damit hatte ich nicht gerechnet.»
Ähnlich verlief es im 2er Kunstfahren der Offenen Klasse. In der Qualifikation waren Schefold/Hanselmann mit 165,73 Punkten schon nicht zu schlagen. Dahinter reihte sich die zweite deutsche Paarung, Lea Styber/Nico Rödiger mit nicht optimalen 139,90 Punkten ein. Im Finale konnten sich Schefold/Hanselmann noch einmal steigern und erzielten 169,63 Punkte - und damit ihre nächste Goldmedaille. Mit 159,50 Punkten waren Styber/Rödiger im Kampf um Silber ebenfalls nicht gefährdet. Bronze ging an Lim Tsz Hin/Lim Tsz Leung aus Hongkong mit 118,64 Punkten.
«Wir hatten gehofft, dass wir heute die 170-Punkte-Marke knacken», so Hanselmann. «Wir waren aber dicht dran.» Die entscheidenden Punkte verlor das Duo womöglich beim Übergang zum Steuerrohrsteiger mit Schulterstand. «Da musste ich kurz davor nochmals das Pedal korrigieren, damit es auch passt. Das hat uns ein paar Sekunden gekostet, was dazu führte, dass die letzte Übung nicht mehr ganz in der Zeit war. Dennoch sind wir erleichtert, dass wir es erneut geschafft haben», sagte Schefold. Silbermedaillengewinnerin Styber sagte: «Warum es in der Vorrunde nicht lief, kann ich nicht sagen. Gegenüber heute Abend im Finale waren wir in der Vorrunde eigentlich sehr entspannt.» Und Rödiger ergänzte: «Wir sind einfach glücklich, dass wir unser Können heute hier in Glasgow auf die Fläche bringen konnten.»
Im Radball sind André und Raphael Kopp auf Finalkurs. In der Vorrunde belegte das niedersächsische Duo den zweiten Platz und musste nur den Titelverteidigern aus Österreich den Vortritt lassen. Nachdem die Kopps gestern ihr erstes Spiel gewinnen konnten, ließen sich am heutigen Samstag weitere drei Siege gegen Belgien (7:1), die Schweiz (5:3) und Tschechien (4:0) folgen. Im Spitzenspiel gegen Österreich mussten sie sich allerdings 3:4 geschlagen geben. Patrick Schnetzer/Stefan Feurstein sicherten sich damit auch mit optimalen 15 Punkten den ersten Platz in der Tabelle.
Morgen wird das Radball-Turnier fortgesetzt. Während Österreich als Vorrundenerster direkt das Halbfinale erreichte, spielt Deutschland gegen die Schweiz um den Halbfinaleinzug. Die Schweiz, sonst auch eine äußerst starke Nation im Radball, belegte in der Vorrunde überraschend nur den fünften Platz. Vor den Eidgenossen, die lediglich ein Spiel gewinnen und ein Unentschieden erzielen konnten, rangieren noch Frankreich und Tschechien.
Außerdem fallen morgen die Entscheidungen im 1er Kunstfahren der Frauen sowie im 4er Kunstfahren.