IOC und DOSB wollen russische und weißrussische Athleten ausschließen
Lausanne/Frankfurt (rad-net) - Das Internationale Olympische Komitee hat die Sportverbände weltweit aufgefordert, russische und weißrussische Athleten und Funktionäre von Wettkämpfen auszuschließen. Nach der Kriegserklärung Russlands an die Ukraine werden russische und weißrussische Athleten laut den IOC-Chefs nicht mehr an internationalen Sportwettkämpfen teilnehmen können. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) schloss sich der Forderung an.
«Weltweite Sanktionen auf allen gesellschaftlichen Feldern sind umso wirksamer, je mehr gesellschaftliche Akteure sich daran beteiligen. Das Ziel, den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden, rechtfertigt diesen Schritt, wenngleich davon auch Athletinnen und Athleten getroffen werden, die für diesen Krieg nicht verantwortlich sind. Auch der Sport muss hier seiner Verantwortung nachkommen und entsprechende Einschränkungen in Kauf nehmen», heißt es seitens des DOSB.
Mehrere Sportverbände haben bereits mit strengen Maßnahmen auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine reagiert. Beispielsweise hat die Union Europäischer Fußballverbände (UEFA) beschlossen, das bevorstehende Champions-League-Finale vom russischen Sankt Petersburg nach Paris zu verlegen, der Fußballklub Schalke 04 hat seinen Sponsorenvertrag mit dem Gaskonzern Gazprom beendet und die Basketball-Euroleague sagte ebenfalls alle Spiele mit russischer Beteiligung ab.
Das IOC will aber noch einen Schritt weiter gehen und russische und weißrussische Athleten komplett ausschließen. «Die olympische Bewegung zielt darauf ab, Frieden durch Sport zu bringen und die Welt in einem friedlichen Wettbewerb zu vereinen», heißt es in einer Erklärung. «Während Athleten aus Russland und Weißrussland noch an Sportveranstaltungen teilnehmen konnten, können ukrainische Athleten dies wegen des Angriffs auf ihr Land nicht. Für ein solches Dilemma gibt es keine Lösung, daher haben wir schweren Herzens diese Entscheidung getroffen.»
IOC sowie DOSB beabsichtigen zudem einen Fonds einzurichten, um unmittelbare, humanitäre Unterstützung für ukrainische Sportler zu leisten.
Der Beschluss des IOC könnte auch Konsequenzen für russische und weißrussische Radsportler wie Aleksandr Vlasov von Bora-hansgrohe und Ineos Grenadiers-Profi Pavel Sivakov, der sich gegen die russische Invasion in der Ukraine aussprach haben, aber auch für das ProTeam Gazprom-RusVelo. Wenn die UCI beschließt, dem Rat des IOC zu folgen, werden diese Fahrer wohl vorerst nicht mehr im Einsatz sein.