Deutsche dominieren Hallen-WM: «Absolut vollendete Höchstleistungen»
Stuttgart (rad-net) - Besser geht es nicht: Bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Stuttgart hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am vergangenen Wochenende alle Titel geholt. Alle deutschen Sportlerinnen und Sportler kehren mit einer Medaille nach Hause zurück, sechsmal Gold und viermal Silber gingen nach Deutschland. Sowohl in den fünf Kunstradsport-Disziplinen als auch im Radball hatte die Konkurrenz das Nachsehen.
Nachdem die Hallenradsportler in den letzten eineinhalb Jahren besonders von der Corona-Pandemie betroffen waren und kaum Wettkämpfe bestreiten konnten, zündeten sie in Stuttgart ein wahres Feuerwerk an hochklassigen Leistungen. «Das war Wahnsinn und eine große Freude, unseren Athleten zuzuschauen. Sie haben diese Titelkämpfe zu einem rauschenden Fest für den Hallenradsport werden lassen», freute sich der für den Hallenradsport im BDR zuständige Vizepräsident Harry Bodmer.
Überragend präsentierte sich am Abschlusstag einmal mehr Titelverteidiger Lukas Kohl, der mit 210,07 Punkten den Wettbewerb klar dominierte. Für Kohl war es der fünfte WM-Sieg in Folge. Milena Slupina konnte im 1er Kunstfahren der Frauen genauso ihren Titelverteidigen wie Serafin Schefold und Max Hanselmann im 2er der Offenen Klasse. Erstmals Weltmeister wurden Selina Marquardt und Helen Vordermeier im 2er Kunstfahren der Frauen, wie auch der 4er des VfH Worms. Und sich den WM-Titel zurückholen konnten Bernd und Gerhard Mlady.
Kunstrad-Bundestrainer Dieter Maute konnte bei der Hallen-WM in Stuttgart seine persönliche WM-Bilanz als Trainer auf nunmehr 77 Medaillen aufstocken.
«Man muss die Leistungen der Sportler ganz hoch anerkennen, eine tadellose Bilanz», zeigte sich Günter Schabel, BDR-Vizepräsident Leistungssport, von der WM-Ausbeute der Deutschen begeistert. Schabel lobte auch die herausragende Stimmung in der Porsche-Arena, für die die rund 3500 Zuschauer sorgten. «Vor so einer Kulisse zu spielen, beziehungsweise Weltmeister zu werden, das ist großartig. Ich finde das ganz toll, wie die Leute hier mitmachen. Stuttgart war sicherlich für alle Teilnehmer eine Reise wert.»
Bodmer ergänzte: «Als wir vor rund zehn Wochen beschlossen haben, die Hallen-WM durchzuziehen, haben wir ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass wir es schaffen können.» Doch die Titelkämpfe wurden erfolgreich durchgezogen und entsprechend dankte Bodmer allen Beteiligten und insbesondere auch den Athleten aus 18 Nationen und drei Kontinenten, die aufgrund der Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie lange auf ihren Sport verzichten mussten: «Sie haben anderthalb Jahre warten müssen ohne größere Wettkämpfe. Dennoch haben die Sportlerinnen und Sportler hier nun tolle und faire Wettkämpfe geleistet, absolut vollendete Höchstleistungen.»
«Diese Weltmeisterschaften waren ein großer Erfolg. Sportlich sensationell für das Team des BDR und sensationell durch die Atmosphäre in der Porsche-Arena. [...] Die Radsportfans haben an drei Wettkampftagen die Porsche-Arena zum Beben gebracht und die Athletinnen und Athleten aus 18 Nationen gefeiert. Das war WM-Stimmung pur in der Porsche-Arena – so muss es sein», bilanzierte Andreas Kroll, Geschäftsführer von Veranstalter in.Stuttgart.
Im kommenden Jahr soll die Hallen-WM in Gent in Belgien stattfinden. 2023 ist sie im Rahmen der Super-WM in Glasgow gemeinsam mit den anderen Radsport-Disziplinen Straße, Bahn, Mountainbike, BMX und Trial geplant.