Radballer spielen um Deutschlandpokal und kämpfen mit den Kunstradsportlern um EM-Quali
Wendlingen (rad-net) - Erstmals kämpfen Radballer und Kunstradsportler bei einer Kombi-Veranstaltung um die Teilnahme an der Europameisterschaft. In Wendlingen ermitteln die Radballer auch den Deutschland-Pokal-Gewinner, während sich die «Radakrobaten» für ihre 1. Europameisterschaft qualifizieren wollen. Und zwar mit einer Finalrunde im «K.O.-System». Bundestrainer Dieter Maute: «Dieses Format gab es noch nie.»
Schon mehrfach hatten die «Macher» der Traditions-Sportarten über gemeinsame Events gegrübelt, doch mit Ausnahme der Deutschen Meisterschaften verläuft alles separat. Jetzt will der RSV Wendlingen die Doppel-Gala stemmen: Vorrunde und Entscheidungen von 10 Uhr morgens bis 21 Uhr abends.
Um den Deutschlandpokal und die EM-Teilnahme sind die Weltmeister vom RMC Stein mit Bernd und Gerhard Mlady natürlich unter den Favoriten. Ihre nationalen Dauer-Widersacher kommen aus Obernfeld. Und mit seinem neuen Partner Raphael Kopp legte der oft unüberwindbare Keeper André Kopp eine Top-Serie hin. Nur eine Niederlage - ausgerechnet gegen die eigene zweite Mannschaft - in der Bundesliga und zuletzt ein Weltcupsieg.
Die Kunstradsportler haben sonst zu dieser Zeit Pause und musste für die EM und die Qualifkation ihren Formaufbau modifizieren. Doch das sorgte auch für Ausfälle: Sowohl Serafin Schefold/Max Hanselmann als auch die Bugner-Brüder André und Benedikt müssen verletzt passen. Benedikt Bugner wurde am Dienstag am Fuß operiert, im Duo aus dem Unterland hatte es Max Hanselmann mit einem Bruch des Ellbogens erwischt. In den Fokus rücken damit Nachwuchsformationen wie Patrick Tisch und Nina Stapf, bei denen Maute eine «Riesenentwicklung» konstatiert.
Auch im 2er der Frauen sorgen Verletzungssorgen für ein kleines Startfeld. Positiv, dass Lena und Lisa Bringsken, die Vizeweltmeister von 2017, wieder fit am Start und bereit für K.O.-Vergleiche in Wendlingen sind.
Einer-Champion Lukas Kohl gehört in Wendlingen ebenso zu den Stars wie Milena Slupina, die bei den Frauen erstmals den WM-Titel holte. Aber das modifizierte Regelwerk könnte auch für Überraschungen sorgen. Die jeweils besten Vier der Vorrunde ermitteln im K.O.-System die beiden EM-Starter. «Eine Arbeitsgruppe gab dieser Idee Grünes Licht. Solche Duelle sind neu -
davon könnten auch Nicht-Favoriten profitieren», glaubt der Bundestrainer. Während im 1er Frauen alle Kader-Sportlerinnen am Start sind, muss unter anderem Vizeweltmeister Moritz Herbst (Maute: «Er trainiert aber wieder») nach einer Schulter-Verletzung zuschauen.