1. German Masters: Weltrekord für Schwarzhaupt
Wendlingen (rad-net) - Favoritensiege, Überraschungen und erste Streichergebnisse: Die deutschen Kunstradsportler sind in beim ersten von drei German Masters-Turnieren in Wendlingen in ihre Qualifikation für die Weltmeisterschaft gestartet. Dabei gab es auch einen Weltrekord von Iris Schwarzhaupt zu bewundern.
Der neugeschaffene Weltcup mit seinem Start im Februar und auch die erstmals ausgetragenen Europameisterschaften im Juni wirbelten die Saisonplanung der Athleten und Athletinnen durcheinander. Bislang zählte das erste German Masters als Auftakt in die heiße Saisonphase, aber letztlich hatte das keinen Einfluss auf die Leistungen der Elite.
Im 1er Kunstfahren der Frauen fuhr Iris Schwarzhaupt (SportKultur Stuttgart e.V.), die mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad (196,90 Punkte) in die Quali gestartet war, sogar gleich Weltrekord. Sie zeigte eine tolle Kür und kam schließlich auf 191,45 Punkte. Der Weltrekord muss nun noch vom Weltradsportverband UCI anerkannt werden. «Jetzt scheint bei ihr mental der Knoten geplatzt zu sein. Sie weiß, was sie kann», sagte Kunstrad-Bundestrainer Dieter Maute. Hinter ihr reihten sich Weltmeisterin Milena Slupina (TSV Bernlohe), die mit 188,44 Zählern für wenige Minuten auch Weltrekordhalterin war, sowie Maren Haase (181,95/RV Blitz Hoffnungsthal) ein. Nicht rund lief es für Mitfavoritin Viola Brand (RSV Unterweissach), die in der Vorrunde auf nut 172,01 Zähler kam und damit das Finale verpasste. In der Zwischenrunde kam sie auf 181,21 Punkte.
Lukas Kohl (RV Concordia Kirchehrenbach) dominierte im 1er Kunstfahren der Männer. Trotz eines Fehlers kam er auf 201,36 Punkte. «Der schmerzte ja nicht sehr, weil er zwischen zwei Übungen lag und nur zwei Punkte kostete», sagte Kohl im Nachhinein. Hinter Kohl entbannte wie erwartet das Duel zwischen Vize-Europameister Marcel Jüngling (RRV Dornheim) und Vize-Weltmeister Moritz Herbst (RSV Wendlingen), wobei Jüngling mit 193,82 ausgefahrenen Punkten das bessere Ende gegenüber Herbst (191,45) für sich hatte. «Beide sind nicht weit auseinander», freute sich Maute über die anstachelnde Rivalität. Lukas Kohl ist für ihn dagegen eine «ziemlich sichere Bank» für die Weltmeisterschaft Ende November in Lüttich.
Spannend bleibt die Frage, wer sich künftig die Krone der zurückgetretenen Türmer-Schwestern im 2er Kunstfahren der Frauen aufsetzen wird. In Wendlingen ließen die Vize-Europameisterinnen Caroline Wurth und Sophie Nattmann (RSV Gutach) mit 142,46 Punkten jedenfalls keinen Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Sie drehten den Spieß um und verwiesen die Europameisterinnen Lena und Lisa Bringsken (RVC Böhl-Iggelheim) mit 130,92 Punkten auf den zweiten Platz. Dritte wurden Antonia Bärk/Henny Kirst (120,74/RSF Bonn/Duisdorf).
Ohne die Brüder André und Benedikt Bugner, die sich nach einer langen Verletzungspause noch im Aufbau befinden, fand der Wettkampf im 2er der Offenen Klasse statt. Die Weltmeister Serafin Schefold und Max Hanselmann (RV Öhringen) waren mit 166,62 Punkten nicht zu schlagen. Probleme hatten dagegen die Europameister Patrick Tisch/Nina Stapf (RV Pfeil Magstadt), mit 144,30 Punkten fehlten ihnen über 20 Punkte auf die Sieger. Das Podest wurde durch die Schweizer Fabienne Hammerschmidt/Lukas Burri komplettiert.
Am 22. September steht das 2. German Masters in Rösrath auf dem Programm.