Weltcup macht Station beim ältesten Radball-Turnier der Welt
St. Gallen (rad-net) - Seit 1943 gibt es im schweizerischen St. Gallen die OLMA, eine Messe für Landwirtschaft und Ernährung, und parallel dazu läuft seit 1945 das Radballturnier um den OLMA-Preis, in dessen Rahmen morgen bereits zum zwölften Mal die Radballer beim Weltcup aufeinandertreffen. Der OLMA-Preis ist das älteste Radballevent der Welt.
Im Athletik-Zentrum von St. Gallen starten zehn Mannschaften aus sechs Nationen im siebten Turnier der Saison 2016.
Der Technische Delegierte der UCI für den Weltcup, Hanspeter Flachsmann aus Winterthur, hat in etwa gleich starke Vorrundengruppen zusammengestellt. In Gruppe 1 sollte für Deutschlands Pokalsieger RVS Obernfeld (André und Manuel Kopp) im 25. Jubiläumsturnier zum 19. Male das Halbfinale eingeplant sein. Mit einem Turniersieg könnten die Eichsfelder wieder das Leadertrikot von RS Altdorf übernehmen.
Ärgster Kontrahent könnte RV Dornbirn (Martin Lingg/Daniel König) nach der knapp verpassten Bronzemedaille bei der Österreichischen Landesmeisterschaft sein, sofern Daniel König nach seiner Verletzung beim Weltcup in Sangerhausen wieder voll einsatzfähig ist. Martin Lingg hat sicher gute Erinnerungen an das OLMA-Turnier, denn hier hat er 2006 und 2007 zusammen mit dem Weltmeister Markus Bröll zwei seiner drei WC-Siege gefeiert.
Gute Chancen werden auch den Schweizer Teams vom RMV Pfungen (Severin und Benjamin Waibel) und RMV Mosnang (Lukas Schönenberger/Timo Reichen) eingeräumt, letztere mit der Wildcard vom RC St. Gallen am Start. Die Waibels kämpfen noch um das Ticket um das Fast-Heimfinale in Winterthur, aber RMV Mosnang ist ehrgeizig wie eh und je und hat erst kürzlich im ersten Finale der Schweizer Meisterschaft mit Platz drei, dabei einem 5:2-Sieg über Pfungen, Klasse bewiesen. VC Cronenburg (Frederic Doell/Stephane Bauer) können durchaus für einen Überraschungssieg sorgen.
In der Vorrundengruppe 2 deutet alles auf die beiden letzten OLMA-Sieger hin. Vielleicht ist hier Deutschlands Vizemeister RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) - auf gutem Weg Richtung WM-Teilnahme - in der Form, den Vorjahreserfolg zu wiederholen. RC Winterthur (Peter Jiricek/ Marcel Waldispühl) - OLMA-Sieger 2014 - haben immer die Klasse, den jungen Gegnern den Angriffselan zu nehmen und selbst zu treffen.
Es scheint, dass einzig SC Svitavka (Jiri Hrdlicka/Pavel Loskot) dieses Duo im Kampf ums Halbfinale gefährden kann. Nach Platz sechs bei der letzten Weltmeisterschaft ist die Form wieder ansteigend und in Tschechien ist man relativ ungefährdet.
Für VC Dorlisheim II (Thomas Leclerc/ Matthias Seyfried) als jüngstes Weltcup-Team dieser Saison heißt es weiterhin, zu lernen. In den bisherigen drei Turnieren haben sich die Franzosen durchaus positiv entwickelt. Für UC Benicarlo aus Spanien geben Florencio Monge und Marcel Chaves mit der Teilnahme wieder ihre Visitenkarte ab. Besser als Platz zehn wie im Vorjahr wäre für den Sieger der WM-B-Gruppe 2015 schon ein Erfolg und man kann Revanche nehmen bei SC Svitavka für die 1:5-Niederlage bei der A-Gruppen-Relegation in Johor Bahru (Malaysia).
Nach den bisherigen sechs gespielten Turnieren dürften sieben Mannschaften (RC Höchst I und II, RS Altdorf, RC Winterthur, RV Dornbirn, RMC Stein und RVS Obernfeld) sicher im Finale stehen. Der achte Finalist entscheidet sich zwischen SC Svitavka (85 Punkte/3 Turniere), RMV Pfungen (50/2) und VC Dorlisheim I (73/3). Die Konstellation der Gruppeneinteilung sieht für SC Svitavka gut aus, denn Platz drei in der Gruppe und damit das Spiel um die Plätze fünf und sechs ist drin. Mit 30 oder 25 Rankingpunkten in diesem vierten Turnier würden sie die Messlatte mit 115 oder 110 Punkten für die Konkurrenz recht hoch legen.