Viele Überraschungen in der 2. Radball-Bundesliga
Großkoschen (rad-net) - Nach einer Pause von zehn Wochen gab es am Wochenende den fünften Spieltag in der 2. Radball-Bundesliga, infolge des Weltcups in Großkoschen die Gruppe Nord erst am Sonntag. Endgültige Entscheidungen sind weder um Platz eins (startberechtigt direkt im Aufstiegsfinale zur 1. Bundesliga in Moers) noch um die beiden weiteren Plätze zwei und drei (Umweg über das Halbfinale zur Aufstiegsrunde) gefallen. Auch im Abstiegskampf ist das Rennen noch offen, einzig der Junioren-Europameister von 2015, RVW Naurod (Till Wehner/Marco Wagner) hat das Klassenziel nicht erreicht und steht als einziger der neun potentiellen Absteiger fest.
In der Gruppe Nord mit den Spieltagen am Sonntag in Großkoschen und Hannover gab es mit KSC Leipzig (Nils Dreyhaupt/Dominic Espen) einen neuen Tabellenführer. In den drei Spielen büßten die Sachsen nur mit dem 2:2 Unentschieden gegen RSV Großkoschen II (Daniel Lehmann/Paul Klante) Punkte ein. Eingebrochen ist dagegen der bisherigen Leader RVC Steinwiesen (Markus Michel/Sebastian Rehmet), der in vier Spielen punktlos blieb und von der Spitze auf Rang sechs ins Mittelfeld durchgereicht wurde.
Beste Chancen hat KSC Leipzig mit drei Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger gegenüber RSV Großkoschen II, Nord Berlin (Christian Rochler/Torsten Selent) und RSV Großkoschen I (Tobias Kolba/Norman Tuppatsch), die den Weltcup in Knochen hatten und nur vier Punkte retteten. Bester Aufsteiger ist SG Niederlauterstein (Marco Buschbeck/Lucas Neubert) und auf Rang fünf so gut wie gerettet.
Der Abstiegskampf ist so spannend wie nie zuvor. Es scheint, dass noch nicht einmal 27 Punkte zum Klassenerhalt langen könnten. Alle Teams unten haben gepunktet, vor allem RC Hannover, das erstmals in dieser Saison Stammspieler Stephan Sänger wieder einsetzen konnte und daheim optimale zwölf Punkte sammelte. Damit konnte man die rote Laterne, die man vier Spieltage inne hatte, mit Rang acht tauschen. Neben Aufsteiger FSV Brandenburg (Albert Deuter/Max Förster), sieht es für RC Lostau (Danny Schwiesau/Rüdiger Czarnetzki) - vor wenigen Monaten noch im Aufstiegsfinale zur 1. Bundesliga - bitter aus. Die letzte Saison für Karsten Brede/Lars Degenhardt (GSV Baunatal) soll auch nicht mit dem Abstieg enden.
Die Gruppe Mitte hat weiterhin einen klaren Favoriten: RSV Waldrems II (Björn Bootsmann/Marcel Schüle). Trotz der zweiten Saisonpleite gegen RTK Krofdorf (Luca Wagner/Sascha Götz) spielt das junge Team sehr konstant und peilt Platz eins mit fünf Punkten Vorsprung an. In den letzten drei Spielen reichen vier Pluspunkte dank der besten Tordifferenz aller Zweitligisten. Die Aufstiegsrunde ist bereits sicher.
RMSV Klein Gerau (Rene Gerbig/Felix Scholz) brauchen hierfür auch nur noch einen Punkt, aber der dritte Rang bleibt offen. RTK Krofdorf musste infolge der Rot-Sperre für Luca Wagner im ersten Spiel gegen RSG Ginsheim (Lars Meierle/Dennis Lipp) - 5:3-Sieg - noch mit Ex-Weltmeister Thomas Abel antreten, ab Spiel zwei war die Stammformation im Einsatz und sammelte insgesamt zwölf Pluspunkte und erreichte damit eine Verbesserung von Platz sieben auf diesen wichtigen dritten Rang. Besonders wichtig war der 4:2-Erfolg über den bisherigen Dritten RV Bolanden (Gebrüder Mergel) und das 4:3 über Spitzenreiter RSV Waldrems II.
In der Abstiegszone ist RVW Naurod abgestiegen und RV Oberneuland (Olaf Bellmann/Michael Kamitz) ist mehr als gefährdet. Der dritte Absteiger entscheidet sich zwischen RSV Leeden (Markus Kuhlage/Thorsten Göpfert) und Vorjahresstaffelsieger RC Worfelden (Oliver Brück/Martin Thill), wenn diese beiden Teams gegeneinander spielen.
In der Gruppe Süd sieht alles nach einem Gruppensieg von RSV Kissing (Thomas Kieferle/Martin Egarter) aus. Als einziges Team der Spitzengruppe hat man noch vier Spiele auf dem Restprogramm und momentan drei Punkte Vorsprung. Punktverluste gegen RSV Waldrems I (Tim Lindner/Thorsten Schneider) - mit dem 2:2 verteidigte man aber seinen Vorsprung gegen einen direkten Kontrahenten - und gegen RSV Reichenbach (Andreas Rück/Hendrik Höger) brachten nur vier Zähler aufs Konto. RSV Waldrems I konnte die Gunst der Stunde nicht voll nutzen, denn es gab gegen RV Bechhofen (Andre und Pierre Klinger) mit 3:4 Toren eine Pleite. Auf Rang drei fiel Ex-Bundesligist RMC Stein II zurück. Man musste weiter auf Stammspieler Robert Mlady verzichten (Ersatz Gerit Volkert). Nur drei Punkte war die Ausbeute und die Aufstiegsrunde kommt in Gefahr, denn RV Gärtringen II sowie RV Kemnat I und II sind nah herangerückt.
In der Abstiegszone blieben die Aufsteiger RV Lauterbach (Dirk Haas/Martin Bea) und RV Bechhofen - trotz sieben Pluspunkten - unten drin. SK Stuttgart (Benjamin Diemer/Steffen Spätlich) haben mit zwei Siegen auch stark gepunktet. Von daher muss der dritte Aufsteiger RSV Wendlingen (Kevin Seeber/Frank Schmid) mit nur zwei Punkten Vorsprung vor RV Bechhofen noch zittern.