Radball: RMC Stein sichert sich DM-Titel und WM-Ticket
Moers (rad-net) - Die Radball-Weltmeisterschat 2016 in Stuttgart wird den ersten WM-Start des RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) erleben, 59 Jahre nach den Gebrüdern Willi und Rudi Pensel (ATS Kulmbach) spielt wieder ein Team aus Bayern bei den Titelkämpfen. Die Franken holten sich in Moers ihren ersten Deutschen Meistertitel.
Perfekt war diese WM-Tatsache im vorletzten Meisterrundenspiel gegen RC Iserlohn (Heiko Cordes/Daniel Endrowait), als Gerhard Mlady fünf Sekunden vor Spielende den Siegtreffer zum 5:4 unter die Latte knallte. Um 12.50 Uhr waren mit dem dritten Tagessieg neun Pluspunkte erreicht, denn mit dem Erreichen des Finalspiels war das erste Ziel, das WM-Ticket, perfekt.
Für den zweiten Finalspielteilnehmer gab es ein enges Rennen zwischen RC Iserlohn und Pokalsieger RVS Obernfeld (Andre und Manuel Kopp), letztere hatten bis zur Meisterrunde als einziges Team noch Hoffnungen auf die WM. Im direkten Duell trennten sich RC Iserlohn (verfolgt von Kameras des WDR) und RVS Obernfeld 2:2, also konnte hier durchaus die Tordifferenz entscheiden. Vor dem letzten Meisterrundenspiel zwischen RMC Stein und RVS Obernfeld waren die Niedersachsen gefordert, denn sie durften sich eine Niederlage mit maximal zwei Toren Differenz leisten. Aber wie schon in der gesamten Saison, gab es wieder ein Spiel auf Augenhöhe mit dem fast schon logischen 3:3-Gleichstand am Ende.
So kam es zum Traumfinale RVS Obernfeld gegen den WM-Starter RMC Stein, beide Teams hatten bisher noch nie den DM-Titel geholt. Fachleute meinten, dass RVS Obernfeld leichter Favorit sei, denn die Eichsfelder hatten in der gesamten Saison nach regulärer Spielzeit von zweimal sieben Minuten gegen die Franken noch nie verloren. Die 1:0-Pausenführung für RVS Obernfeld kippten die Mladys bis drei Minuten vor Spielende zur eigenen 2:1-Führung, aber Manuel Kopp knallte 55 Sekunden vor Schluss doch noch den Ausgleich zum 2:2 unter die Latte, Verlängerung mit einmal sieben Minuten war die Folge.
André Kopp traf zum 3:2 und Gerhard Mlady den 3:3-Ausgleich, es waren noch 90 Sekunden zu spielen und dann überschlugen sich die Ereignisse: Unter Druck - Zeitspiel - verlor Andre Kopp den Ball und Bernd spielte dazwischen: 4:3 für RMC Stein, binnen 20 Sekunden Eigentor Manuel Kopp 5:3, die Entscheidung. Am Ende war RMC Stein mit 7:4 Toren Deutscher Meister 2016. Bitter für RVS Obernfeld, denn bei ihrer achten DM-Teilnahme zum dritten Mal «nur» Silber und WM-Reservemannschaft.
Völlig verdient auf Platz drei kam der RC Iserlohn, mit der Bronzemedaille krönen sie eine tolle Saison mit Deutschlandpokal (Platz 2) und Europameisterschaft (Platz 3). Der Lohn: Teilnahme am Radball-Weltcup 2017 mit RMC Stein und RVS Obernfeld.
Titelverteidiger SV Eberstadt (Roman Müller/Jens Krichbaum) verlor das Spiel um Platz drei gegen RC Iserlohn klar mit 1:4 Toren, infolge der gesundheitlichen Probleme bei Jens Krichbaum denkt das Team ans Karriereende. Deutlich hinter den Erwartungen blieb RSV Zscherben (Michael Gerdes/Oliver Uhlirsch), mit sechs gelben Karten.
Radpolo-DM: RKB Wetzlar knackt die Siegesserie von Niedersachsen
Sie konnten es nicht fassen, Sabrina Schulwitz und Maike Schott vom RKB Wetzlar sind Deutsche Meisterinnen 2016. Im Finalspiel standen sie RVS Obernfeld I (Jennifer Kopp/Sandra Rakebrandt) gegenüber, das sich völlig überraschend sogar als Sieger der Meisterrunde qualifizierte.
Es wurde ein Finale der starken Abwehr, wobei RKB Wetzlar etwas mehr Glück hatte. Nach fünf Minuten erzielte Jennifer Kopp den ersten Treffer, der allerdings aberkannt wurde, weil der Kommissär unmittelbar vorher wegen Foulspiel den Vorteil abgepfiffen hatte. Der folgende Freischlag aus drei Metern wurde vergeben und daraus folgte ein Konter, der zum 1:0 für RKB Wetzlar führte. Mit einem Schuss unter dem Tretlager besorgte Sabrina Schulwitz kurz vor der Pause das 2:0.
RVS Obernfeld, erst zu dieser Saison als Team zusammen, versuchte in der zweiten Hälfte alles, kamen aber bei Maike Schott nicht vorbei und der Bundesliga-Staffelsieger war clever genug, so gut wie nichts mehr zuzulassen, aber auch offensiv sehr diszipliniert zu bleiben. Am Ende ging der Sieg völlig verdient an die Damen aus Hessen, aber auch RVS Obernfeld war mit der unverhofften Silbermedaille völlig zufrieden.
Titelverteidiger RKB Frellstedt I (Marina Finster/Petra Piecha) holte sich noch einmal Bronze. Der Altmeister war super mit sechs Pluspunkten aus den ersten beiden Spielen gestartet, wurde dann aber von RVS Obernfeld mit 1:2 Toren gestoppt. Mit der folgenden 3:5-Niederlage gegen RKB Wetzlar brauchte man für das Erreichen des Finalspiels Hilfe aus dem eigenen Verein: RKB Frellstedt II (Theresa Sielemann/Julia Thranitz). Diese mussten gegen RKB Wetzlar einen Punkt holen, aber bereits hier zeigte der spätere Meister seine Klasse und siegte deutlich mit 7:2 Toren.
Platz vier blieb für den Reideburger SV (Kristin Hesselbarth/Kristin Leich), ihr Schlüsselspiel war gegen RKB Wetzlar, als ihre Aufholjagd nach 1:4-Rückstand in den drei letzten Minuten nur zur 4:4-Punkteteilung reichte. Rang fünf ging an RKB Frellstedt II, das wie im Vorjahr nach toller Saison im Meisterfinale nie die gewohnte Leistung abrufen konnte.
Aufstiegsrunde Radball: Doppelerfolg für RSV Waldrems
Die 1. Bundesliga kann sich auf zwei starke Aufsteiger freuen, RSV Waldrems II (Marcel Schüle/ Björn Bootsmann) als junges, technisch versiertes und schnelles Team, das aber noch Routine benötigt und auf RSV Großkoschen I (Norman Tuppatsch/Tobias Kolba), den Wiederaufsteiger mit großer Kampfkraft. Der Aufsteiger Nr. 3 heißt zwar RSV Großkoschen I (Tim Lindner/Thorsten Schneider), aber die Spieler haben auf der Bühne einer Deutschen Meisterschaft ihren Abschied verkündet. Ihr Erstligaplatz soll in Zukunft von den Gebrüdern Frey belegt werden.
Zielstrebig und konzentriert hat RSV Waldrems II das Saisonziel Erstliga perfekt gemacht, aber gegen RSV Großkoschen I waren sie vier Minuten mit 0.3 von der Rolle und wurden erst von gegnerischen Fehlern wieder aufgebaut, ohne zum Punktgewinn zu kommen. RSV Großkoschen I schaffte mit Energieleistungen gegen RSV Waldrems I und II - jeweils 5:4 - nach schlechtem Beginn in die Spur und machte mit 5:1 über RSV Kissing (Martin Egarter/Thomas Kieferle) den Aufstieg perfekt.
RSV Waldrems I und KSC Leipzig (Nils Dreyhaupt/Dominik Espen) bestritten das Match um den dritten Aufsteiger. Hier dominierten nochmals die Routiniers aus Waldrems und siegte bei nachlassender Kondition bei Leipzig sicher mit 8:2 Toren. Süd-Staffelsieger RSV Kissing startete zwar vielversprechend, aber beide Waldremser Teams nahmen ihnen die Chancen und gestatteten nur ein Tor. RSV Großkoschen II (Daniel Lehmann/Oliver Noack) gestatteten ihrer ersten Mannschaft erst zehn Sekunden vor Schluss den 2:2-Ausgleich, hatten aber mit dem 4:5 gegen KSC Leipzig im dritten Spiel ihre Chancen vergeben.
Aufstiegsrunde Radpolo: RSV Kostheim II und zweimal NRW
Wie erhofft hat der Staffelsieger der 2. Bundesliga RSV Kostheim II (Vanessa Mauckner/Nina Roth) den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Für die körperlich kleinen jungen Polodamen begann der Wettbewerb schwer, denn gegen RKB Halle (Anja Bredemeyer/Andrea Hormann) gab es mit 2:2 eine Punkteteilung. Dieser Dämpfer wurde aber sofort zum positiven gewandelt, denn gegen RSV Seeheim I (Monika und Michelle Lang) und II (Natalie und Franziska Dörr) wurden mit jeweils 6:3 Toren die Weichen auf Aufstieg gestellt.
Die Nr. 2 der Liga RV Methler (Lisa Schelkmann/Samantha Thomas) gewann zum Auftakt das NRW-Duell gegen RSC Niedermehnen (Maren Struckmann/Jacqueline Kanning) mit 5:4, war dann aber gegen RSV Seeheim II beim 4:4 in Schwierigkeiten. Mit 5:2 über RKB Halle waren sieben Pluspunkte geschafft. RSV Kostheim II legte 10 Pluspunkte mit 6:3 über RSC Niedermehnen vor und RV Methler zog knapp mit 4:3 Toren gegen RSV Seeheim I nach, beide waren damit in der 1. Bundesliga.
Der dritte Teilnehmer wurde ermittelt zwischen RSC Niedermehnen und RSV Seeheim II, die sich in der Runde 3:3 getrennt hatten. Zunächst sah es klar nach Sieg für RSC Niedermehnen aus, die 2:0 zur Halbzeit führten. Sofort nach Wiederanpfiff und später mit 4-Meter-Ball schaffte RSV Seeheim II den Ausgleich, aber Maren Struckmann blieb es vorbehalten, die Entscheidung zum 3:2 zu erzielen, als sie eine Abgabe des Gegners abfing und einnetzte.