Radball-DM: Zweikampf um WM-Ticket, fünf jagen DM-Titel
Moers (rad-net) - In Moers wird am kommenden Wochenende die Deutsche Meisterschaft der Hallenradsportler ausgetragen. Dort fallen auch die Entscheidungen im Radball sowie Radpolo, zum einen um den DM-Titel, zum anderen wird um die Auf- und Abstiege in der Bundesliga gespielt.
In Moers wird es fast eine Wiederholung des DM-Finale des Vorjahres geben. Aufsteiger RSV Zscherben (Michael Gerdes/Oliver Uhlirsch) ist durchgestartet und kam direkt ins Finale und hat RV Gärtringen (Gebrüder Schäfer) verdrängt. Damit ist der Landesverband Württemberg erstmals seit zehn Jahren im Finale nicht dabei.
Erwartet wird ein Zweikampf zwischen Vizemeister 2015 RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) und Pokalsieger RVS Obernfeld (André und Manuel Kopp), die in diesem Jahr die konstantesten Leistungen zeigten. Logisch, dass nur noch zwischen diesen beiden Cousin-Teams das WM-Ticket für Stuttgart vergeben wird. Auf Grund des Rankings benötigt RMC Stein hierfür die Teilnahme am DM-Endspiel. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es speziell um den DM-Titel geht und dieser fehlt beiden Teams in ihrer Sammlung noch.
Aber man darf das Prestigedenken bei SV Eberstadt (Jens Krichbaum/Roman Müller) nicht unterschätzen. Für die Verteidigung des DM-Trikots werden die Hessen noch einmal alles mobilisieren und sich nicht durch die Rückschläge bei den Final-Five-Turnieren entmutigen lassen. Nadelstiche werden aller auch von RC Iserlohn (Heiko Cordes/Daniel Endrowait) und RSV Zscherben erwartet. Die Pokalfighter aus dem Sauerland haben quasi Heimrecht in Moers und speziell bei der EM für Furore gesorgt. RSV Zscherben hat mit Platz zwei im zweiten Final-Five in Wölfersheim gezeigt, dass durchaus wie 2009 mit dem Sensationstitel alles möglich ist. Eine dritte Komponente des Finales: es werden die Weichen für 2017 gestellt, denn nach RMC Stein und RVS Obernfeld wird noch der dritte BDR-Teilnehmer für den Weltcup gesucht und im negativem Sinne: der DM-Fünfte muss 2017 im Deutschlandpokal bereits im Viertelfinale ran, während die vorderen vier Teams erst im Halbfinale eingreifen.
Aufstieg zur 1. Radball-Bundesliga: Doppelte Hoffnungen für RSV Großkoschen und RSV Waldrems
Ziemlich offen ist das Rennen um die Aufstiegsplätze im Radball. In verschiedenen Wettbewerben (Weltcup, Deutschlandpokal und EM U23 oder Bayernpokal) haben sich die sechs Teams in Form gebracht. Am ruhigsten ließen es die Oldies Tim Lindner/Thorsten Schneider (RSV Waldrems I) angehen, sie bringen für eine derartige Aufstiegsrunde die größte Routine mit und haben hiermit sicher einen Vorteil gegenüber ihren jungen Vereinskameraden Marcel Schüle/Björn Bootsmann (RSV Waldrems II). Natürlich will man den Abstieg vom Vorjahr auf Anhieb wieder reparieren. RSV Waldrems II wird allgemein als heißer Aufstiegsaspirant eingeordnet.
Ebenfalls schnell in die 1. Liga zurückkehren will auch RSV Großkoschen I (Norman Tuppatsch/Tobias Kolba), ihre Leistungen sind aber oft so wechselhaft, dass Platz eins aber auch Platz sechs möglich ist. RSV Großkoschen II greift an der Seite von Oliver Noack wieder auf Taktik-Fuchs Daniel Lehmann zurück. Bevor ihn seine erfolgreichen Söhne übertreffen, bietet sich noch einmal eine gute Gelegenheit, als Koschener Schule zu zeigen.
Ex-Bundesligist Nils Dreyhaupt hat mit Dominik Espen einen ehrgeizigen Partner herangeführt und als Staffelsieger 2. Liga Nord - brachte alle drei ins Finale - nimmt KSC Leipzig mit Zuversicht die Reise nach Moers in Angriff. Ebenso wie RSV Waldrems II ist auch RSV Kissing - Staffelsieger 2. Bundesliga Süd - erstmals am Aufstiegsfinale teil. Vor so einer Kulisse bei einer DM müssen die Nerven im Zaum gehalten werden.
DM-Finale Radpolo: Bleibt der DM-Titel weiterhin in Niedersachsen?
Ob die Deutschen Meister nun aus Hildesheim oder Etelsen, zuletzt aus Frellstedt kamen, Niedersachsen hat fast 30 Jahre mit wenigen Ausnahmen auf dem obersten Platz des Treppchens gestanden. Beim jetzigen Finale sind die gleichen fünf Teams wie im Vorjahr qualifiziert (aus Deutschlandpokal, 1. Bundesliga und Final 6) und wieder drei Mannschaften aus Niedersachsen dabei.
Ein klarer Favorit hat sich bisher nicht in den Vordergrund gespielt. RKB Wetzlar (Sabrina Schulwitz/Maike Schott) haben die 1. Bundesliga gewonnen und sich damit die Final 6 erspart. RKB Frellstedt I (Petra Piecha/Marina Finster) sind Titelverteidiger und Deutschlandpokal-Sieger und Vizemeister 2015 Reideburger SV (Kristin Hesselbarth/Kristin Leich) waren Sieger des Final 6-Turniers in Leipzig.
RVS Obernfeld I (Jennifer Kopp/Sandra Rakebrandt) haben nach dem Rücktritt von Anna Meseke das Saisonziel in neuer Besetzung bereits erreicht, vielleicht ist wie im Vorjahr wieder eine Medaille drin. Geheimfavorit ist allerdings RKB Frellstedt II (Julia Thranitz/Theresa Sielemann), erst am letzten Bundesliga-Spieltag haben sie den Staffelsieg verpasst. Die spielerische Reife haben sie, um in die Fußstapfen ihrer Lehrmeisterinnen Petra und Marina zu treten.
Aufstieg zur 1. Bundesliga Radpolo: Hoher Favorit RSV Kostheim II
Die Qualifikation zur Aufstiegsrunde in die 1. Radpolo-Bundesliga war recht einfach, denn aus der eingleisigen 2. Polo-Bundesliga mit zwölf Mannschaften sehr unterschiedlicher Leistungsstärke konnten sich die besten sechs Teams durchsetzen. Außer den Punktspielen gab es so gut wie keine weiteren Leistungsvergleiche im abgelaufenen Jahr, also wird die Tagesform in Moers den Ausschlag geben.
Hoher Favorit ist RSV Kostheim II (Vanessa Mauckner/Nina Roth), für sie gab es in 22 Punktspielen nur eine Niederlage mit 5:7 Toren gegen RV Methler (Lisa Schelkmann – Samantha Thomas), das als Ligazweiter 18 Punkte Rückstand hatte. Nach dem sechsten Rang im Vorjahr in der Aufstiegsrunde will es RV Methler jetzt im zweiten Anlauf packen.
Die alte Radpolo-Hochburg RSV Seeheim strebt mit zwei Teams zurück in die Eliteliga. Monika und Michelle Lang (RSV Seeheim I) sowie Franziska und Natalie Dörr (RSV Seeheim II) wollen in der Sport- und Kulturhalle in Jugenheim wieder erstklassig spielen. Nach der im Vorjahr verpassten Teilnahme bei der Heim-DM nehmen nun RSC Niedermehnen (Maren Struckmann/Jacqueline Kanning) einen neuen Anlauf.