1. Junior Masters: Favoriten zeigen EM-Ambitionen
Sulzbach (rad-net) - Das 1. Junior-Masters 2016 und damit auch die ersten beiden Qualifikationen zur Junioren-Europameisterschaft am 6. und 7. Mai 2016 in Baar (Schweiz) fand in Sulzbach/Main statt.
Bundestrainer Dr. Marcus Klein zeigte sich zufrieden mit den Leistungen der möglichen EM-Teilnehmer: «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit einer starken Mannschaft zur Junioren-EM fahren werden. In allen vier Disziplinen haben wir schon gute starke Leistungen gesehen, wobei es noch nicht bei allen Optimal lief. Im 1er Kunstrad der Juniorinnen war der direkte Vergleich mit der Schweizerin Leana Hotz sehr interessant. Hier erwartet uns an der EM starke Konkurrenz. Wir sind jedoch in der glücklichen Lage mit Mattea Eckstein, Lena Günther und Lara Füller gleich drei Sportlerinnen auf diesem Niveau zu haben.» Die möglichen deutschen EM-Kandidaten in den 1er und 2er Disziplinen kristallisierten sich bereits heraus.
Kurioses passierte im 2er Kunstrad der Junioren: Nach der Kopfstand/Lenkerstützgrätsche vermieden die Zwillinge Matthias und Michael Quecke eine Kollision mit dem Kampfgericht und umfuhren dieses wieder zurück auf die Fahrfläche. «Matthias stand vorne auf den Dornen und ich wollte mich umdrehen, damit ich wieder auf den Sattel komme und merkte recht spät, dass die Fläche schon ausging. So vermieden wir einen Doppelsturz und wahrten wichtige vier Punkte für die EM», erklärte Michael Quecke. Einen Sturz auf zwei Rädern, bei der Kehrlenkersitzsteigerstanddrehung hatten sich die beiden bereits zuvor eingefangen, sodass im Finale «nur» 104,18 Punkte heraussprangen. Sie mussten sich hier den direkten Konkurrenten um das EM-Ticket Adrian Neumaier/Simon Kasper (RSV Steinhörin) geschlagen geben. In der 1. EM-Ausscheidung, die am Nachmittag ausgetragen wurde, fuhren die Queckes 96,24 Punkte heraus, während Neumaier/Kasper mit 90,67 zufrieden sein musste. Somit führen die beiden Schussenrieder mit 200,42 zu 198,02 Punkten die EM-Zwischenwertung an.
Im 1er Kunstrad der Juniorinnenscheint es auf einen Dreikampf um das EM-Ticket rauszulaufen. In der 1. Quali-Runde dominierte Mattea Eckstein (SportKultur Stuttgart/170,66). Die zweifache Europameisterin Lena Günther (RV Nufringen) musste sich mit 169,42 Punkten knapp geschlagen geben, während Lara Füller (RKV Poppenweiler) etwas Mühe beim Sattellenkerstand rückwärts hatte und so etwas Punkte einbüßte. 166,90 ihr Ergebnis, während die Schweizerin Leana Hotz (Baar), die die höchste Schwierigkeit eingereicht hatte, mit 157,46 Punkte zufrieden sein musste.
Beim Einfahren zur Finalveranstaltung stürzte Eckstein hinter das Rad, blieb zum Glück aber unverletzt. Im Finale leistete sich daraufhin viele Fehler, was zu vielen Punktabzügen führte. 156,10 Punkte, womöglich ihr Streichergebnis. Lara Füller konnte danach ihre volle Leistung abrufen. «Es hat alles geklappt», so ein zufriedener Trainer Paul Jacek. 170,14 waren nun von Lena Günther zu knacken. Sie fuhr nicht ganz so perfekt wie am Nachmittag. Doch mit 166,34 Punkten, deutete sie ihren Anspruch auf ein EM-Ticket an. Lara Füller übernahm mit 337,04 Punkten die Führung in der EM-Zwischenwertung vor Lena Günther (335,76) und Mattea Eckstein (326,76). Die Entscheidung um die EM-Startplätze wird vermutlich erst beim 3. Junior-Masters am 2. April in Lemgo fallen.
Beim 1er Kunstrad der Junioren haben Junioren-Europameister Nick Lange (RSV Unterweissach) und Max Maute (RSC Tailfingen) nicht so den großen Druck, wie in 2015. «Beide haben gegenüber den Konkurrenten einen großen Vorsprung», so der Bundestrainer. «Simon Köcher darf im ersten Junioren-Jahr noch nicht um das EM-Ticket laut den Qualifikationskriterien des BDR mitfahren.» Die 1. EM-Quali. gewann Max Maute mit 162,15 Punkten vor Simon Köcher (150,78/RSV Frisch-Auf Öschelbronn), während sich Nick Lange mit 148,98 Punkten geschlagen geben musste. Im Finale zeigte der Europameister dann sein Können. 171,77 Punkte verbuchte er für sich. Damit distanzierte er sowohl Maute (145,22) als auch Köcher (147,25) um Längen. «Sowohl Lange als auch Maute haben jeweils einen starken Durchgang gezeigt. Ihr Saisonhöhepunkt und damit der Abruf der optimalen Leistung ist auf April und Mai ausgerichtet», so Klein.
Lea-Marie Andelfinger und Pia Seidel (RSV Schleißheim) dominierten die Konkurrenz im 2er Kunstrad der Juniorinnen. Während sie den Vorkampf mit 118,14 überzeugend vor Linda Heni/Lea Schneider (RV Germania Trillfingen/105,95) und Hanna Wüst/Amelie Maier (RV Vorwärts Oberjesingen/101,65) gewannen, mussten sie im Finale mit 109,55 Punkten leichte Abstriche machen. Wüst/Mayer landeten mit 103,45 auf Platz zwei, während Heni/Schneider mit 102,25 auf Bronze fuhren.