Hallen-DM: Kampf um den Aufstieg in die 1. Radball- und Radpolo-Liga
Lübbecke (rad-net) - Nach 1980 findet zum zweiten Male in Lübbecke die Deutsche Hallenradsportmeisterschaft statt. Zur ungewohnten Zeit um 8 Uhr beginnt am Freitag der Wettbewerb Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga im Radpolo und Radball.
Im Radpolo ist der Ausrichter RSC Westfalia 1919 Niedermehnen e.V. etwas traurig, dass bei der Heim-DM die eigene Radpolomannschaft mit Jacqueline Kanning und Maren Struckmann nicht vertreten ist. In 2013 und 2014 war das Team noch dabei, in diesem Jahr haben in der 2. Bundesliga vier Punkte gefehlt. Über die Punktspielrunde im Frühjahr hatten sich die sechs besten Teams für dieses Aufstiegsfinale qualifiziert, es fängt wieder bei null Punkten an.
Da seit dem Abschluss der Punktrunde im Juni 2015 so gut wie kein Spielbetrieb herrschte, wird es auf die Tagesform ankommen. Der Deutsche Meister U19 des Jahres 2014, RSG Ginsheim (Chiara Gremminger/Michelle Sadowski) wurde gleich in die 2. Bundesliga 2015 eingegliedert, startete dort durch und blieb nach 24 Spielen ungeschlagen. Der Lohn war zwar der Staffelsieg, nur der zählt in Lübbecke nicht mehr.
Als schärfster Widersacher wird der Tollwitzer RSV (Caroline Opitz/Cindy Schüßler) erwartet. Caroline Opitz war zu U19-Zeiten der größte Kontrahent für die RSG Ginsheim und Cindy Schüßler hatte das Aufstiegsfinale vor zwei Jahren bereits in überzeugender Manier gewonnen. Im Verlaufe der Punktspielrunde hatte sich RKB Frellstedt III (Franziska Körtge/Sarah Radtke) klar als die Nr. 3 gezeigt, hier und da haben die beiden Damen auch als Ersatzspielerinnen bereits Erstligaluft geschnuppert.
NRW stellt mit RV Methler (Lisa Schelkmann/Samantha Thomas) aber doch etwas Lokalpatriotismus. Nach dem sechsten Finalplatz im Vorjahr in Denkendorf erhofft sich RKB Jänkendorf (Tina Filter/Isabell Richter) in diesem Jahr eine Verbesserung. 2013 war RKB Wetzlar II mit Alice Schulwitz schon einmal BL-Aufsteiger, jetzt versucht es die routinierte Hessin mit Verena Hoyer erneut.
Die Teilnehmer der Aufstiegsrunde im Radball haben im Vorfeld wesentlich mehr Spielpraxis gesammelt. Nicht nur eine Reihe von Einladungsturnieren waren Leistungstests, sondern vor allem das Halbfinale in Mücheln gab gewissen Aufschluss. Parallelen gibt es bei drei Teilnehmern: RSV Zscherben (Michael Gerdes/Oliver Uhlirsch), RMC Stein II (Robert Mlady/Michael Birkner) und SV Nordshausen (Andreas Reichenbacher/Christian Gallinger). Dieses Trio spielte 2014 bereits in der 1. Bundesliga, stieg gemeinsam ab, wurde in den unterschiedlichen Staffeln der 2. Bundesliga in 2015 nicht Staffelsieger, kamen jedoch über das Halbfinale von Mücheln in dieses Aufstiegsfinale. Es wäre also keine Überraschung, wenn diese drei Teams in Lübbecke auf dem Treppchen dann den Wiederaufstieg 2015 feiern würden.
Von den Staffelsiegern hatte in der Südgruppe RVI Ailingen (Markus Lang/Michael Brugger) den stabilsten Eindruck gemacht. Nach Platz vier in der 2. Liga Süd 2014 gelang jetzt in 2015 der direkte Finaleinzug. Nur: sie gehen als Neulinge in einen derartigen Wettbewerb, bei dem es bereits so manche Überraschung gegeben hat. Neulinge sind auch die beiden anderen Staffelsieger. RC Lostau (Rüdiger Czarnetzki/Denny Schwiesau) sind ein Schritt voran gekommen. Im Vorjahr sind sie noch im Halbfinale mit dem letzten Platz klar gescheitert, jetzt stehen sie im Finale.
Einen Durchmarsch von der Oberliga in die 1. Bundesliga wie kürzlich RSC Schiefbahn kann RC Worfelden (Oliver Brück/Martin Thill) schaffen. 2014 stiegen sie hinter den Gebr. Pfaffenberger (RSV Sangerhausen) erst in die 2. Liga auf und wurden auf Anhieb Gruppensieger Mitte. Geht das «Worfelder Märchen» weiter?