1. Radball-Bundesliga steht vor dem Rückrundenauftakt
Hagen (rad-net) - An den Spielorten Schiefbahn und Stein findet der vierte Spieltag der 1. Radball-Bundesliga am morgigen Samstag statt. Nach einer gut vierwöchigen Pause geht es also wieder um Punkte bei den besten Radballern Deutschlands.
Im bayerischen Stein steht besonders die Heimmannschaft Bernd und Gerhard Mlady im Fokus. Die Cousins, die im Vorfeld der Saison angekündigt hatten, um die WM-Plätze mitspielen zu wollen, liegen derzeit auf einem guten zweiten Platz. Im Pokal mussten sie allerdings einen Dämpfer einstecken, denn Rang sechs war für den Titelverteidiger sicherlich zu wenig. Doch vor heimischen Publikum werden die beiden ehrgeizigen Franken sicherlich wieder Vollgas geben und besonders das Spitzenspiel gegen den RV Gärtringen im Blick haben.
Die Schwaben kassierten am letzten Spieltag zwei Niederlagen gegen die Aufsteiger Iserlohn und Schiefbahn, gewannen aber gegen den Deutschen Meister SV Eberstadt und das alles ohne Stammtorhüter Uwe Berner. Der Gärtringer-Keeper hat am Mittwoch wieder zum ersten Mal trainiert und wird auf alle Fälle am Samstag starten. Allerdings fährt als Absicherung Gunther Schmid mit, der bereits im Pokalfinale an der Seite von Matthias König zum Einsatz kam.
Auf die beiden Spitzenteams folgt in der Tabelle bereits der RC Oberesslingen (Stefan Mannes/Max Bläsi) auf Rang sieben. Nach einem erfolgreichen Heimauftritt ohne Niederlage wollen die Esslinger sicherlich mindesten sechs Punkte gegen das Schlusslicht RSG Ginsheim (Dennis Lipp/Lars Meierle) und die Routiniers vom RSV Waldrems holen und sich somit schon fast aller Abstiegssorgen entledigen.
Für Ginsheim wird es dagegen auch langsam rechnerisch eng, vier Punkte sind einfach zu wenig, um die große Überraschung zu schaffen. Doch die hessischen Youngster, die vor der Saison in das kalte Wasser geworfen wurden, überzeugen mit ihrer frechen Spielweise und können sich so dennoch als Gewinner fühlen.
RSV Waldrems und RKV Denkendorf (Sascha Henn/Andreas Luik) stehen mit zehn Punkten auf Platz neun und elf und schweben in akuter Abstiegsgefahr. Im direkten Duell gegeneinander handelt es sich also fast schon um ein sogenanntes «Sechs-Punkte-Spiel».
In Schiefbahn hat man viele Jahre auf diesen Moment gewartet - Heimspieltag in der 1. Bundesliga. Diesen haben die «Blitzer» den Shooting-Stars im deutschen Radball zu verdanken: Marius Herrmanns und Sven Holland-Moritz. Das erst vor zwei Jahren formierte Duo gelang der direkte Durchmarsch aus der Oberliga in Nordrhein-Westfalen in die 1. Bundesliga. Dort stehen die beiden Schiefbahner momentan auf Rang zehn mit zehn Punkten, doch das rettende Ufer ist nicht weit weg und mit den heimischen Fans und der Euphorie im Rücken, hoffen die beiden Rheinländer darauf die Wende zum Positiven zu schaffen.
Neben den Hausherren wird vor allem das Duell zwischen dem amtierenden Deutschen Meister SV Eberstadt (Jens Krichbaum/Roman Müller) und RVS Obernfeld I (André und Manuel Kopp) in den Blickpunkt rücken. Diese Begegnung war auch die Finalpartie beim Deutschlandpokal in Albungen, mit dem besseren Ende für den Meister. In der Liga gewannen allerdings die Niedersachsen zum Auftakt knapp mit 1:0. Auch das vereinsinterne Duell mit dem RVS Obernfeld II (Raphael und Julian Kopp) dürfte hochinteressant werden, denn die Vereinskameraden haben dem Tabellenführer beim 1:1 im ersten Saisonspiel den einzigen Punktverlust in dieser Saison zugefügt.
In Lauerstellung zu den DM-Plätzen befindet sich Aufsteiger RC Iserlohn (Daniel Endrowait/Heiko Cordes), deren vorrangiges Ziel aber weiterhin Klassenerhalt heißen muss. Fünf Punkte Vorsprung sind bei einem schlechten Spieltag schnell aufgebraucht, doch die Westfalen wollen mit einem guten Rückrundenstart die Weichen auf Klassenerhalt stellen.
Die wohl weiteste Anreise zu einem Bundesligaspieltag hat der RSV Großkoschen - insgesamt 1340 Kilometer für drei Spiele. Norman Tuppatsch und Tobias Kolba dürfen aus Brandenburg nach Nordrhein-Westfalen reisen und wollen, dass sich die weite Reise lohnt: Möglichst mit Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Gepäck ist auch das Stichwort bei den Reisevorbereitungen gewesen, denn das Duo wollte ursprünglich mit dem Flieger anreisen, doch die Kosten für den Transport der Räder wären zu groß gewesen.