«Best of Eight» im Radpolo bleibt in der Diskussion
Stein (rad-net) - Zur Förderung des Radpolosports hatte sich der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bemüht, diese Disziplin wieder attraktiver zu machen. Neben der 1. Bundesliga und der daraus folgenden Deutschen Meisterschaft sowie dem Deutschlandpokal sollten die acht besten Teams der 1. Bundesliga noch den neu geschaffenen Wettbewerb «Best of Eight» spielen. Erst die Gesamtpunkte der drei Wettbewerbe ergibt die Teams für das DM-Finale, zudem muss man an allen drei Wettbewerben teilgenommen haben.
Die 1. „Best of Eight“-Veranstaltung fand nun in Stein statt. Mit dem Titelverteidiger RV Etelsen, dem Deutschlandpokalsieger RKB Frellstedt I und dem Ex-Pokalsieger RKB Wetzlar standen schon vor dem neuen Wettbewerb nach dem Punkte-Ranking drei Teams für das DM-Finale rechnerisch fest. Mit dem Reideburger SV und RVS Obernfeld I war das DM-Feld so gut wie komplett, es sei denn, der einzige Verfolger RMC Stein wäre um sieben beziehungsweise fünf Plätze im «Best of Eight» besser gewesen.
Mit dem RV Halle und RVS Obernfeld II hatten zwei Teams, die sportlich sich qualifiziert hatten, für den Wettbewerb nicht gemeldet, so dass der BDR diese Lücke mit RSV Kostheim und dem Absteiger TSV Tollwitz aufgefüllt hat. Bei aller Theorie hätte also ein Absteiger über diese Veranstaltung noch am DM-Finale teilnehmen und Deutscher Meister werden können.
Unter dem Gesichtspunkt der weiten Anreise nach Stein traten mit RV Etelsen, RVS Obernfeld I, RSV Kostheim sowie RSV Tollwitz vier Mannschaften nicht in der gemeldeten Besetzung an. Etelsen beendete nach dem ersten Spiel den Wettbewerb wegen Verletzung. RKB Frellstedt verlor wegen Erkrankung alle drei Vorrundenspiele und trat zum Platzierungsspiel nicht mehr an. Zudem reisten sie bereits vor der Siegerehrung wieder ab.
Sportlich hatten sich für die Endrunde die Gruppensieger RSV Kostheim (Katrin Barth - Jasmin Haas) und Reideburger SV (Kristin Hesselbarth - Stefanie Hedler) sowie die Gruppenzweiten RKB Wetzlar (Maike Schott - Sabrina Schulwitz) und RMC Stein (Sonja und Monika Mlady) qualifiziert. Die Ergebnisse der direkten Spiele aus den Vorrunden wurden übernommen. Die Mlady-Schwestern verloren ihre beiden Spiele knapp mit 4:5 Toren und blieben auf Rang vier ohne Sieg in der Endrunde. Der Reideburger SV blieb der Platz drei, verdarb jedoch mit dem 3:2-Sieg über RSV Kostheim dem Gegner den Tagessieg. RKB Wetzlar und RSV Kostheim waren nach der Endrunde punktgleich, mussten ein Entscheidungsspiel über einmal sieben Minuten bestreiten, das 1:1 endete. Erst das 4-Meter-Schiessen brachte mit 3:2 Toren den Erfolg für RKB Wetzlar.
Nach dem Punkte-Ranking zur DM siegte also RKB Wetzlar (21 Punkte) vor RV Etelsen (19), RKB Frellstedt I (17), Reideburger SV (16) und RVS Obernfeld I (12), also die gleichen Teams wie vor dem «Best of Eight»-Wettbewerb. Es hat sich also nichts verändert, dafür gab es Fahrtkosten und jede Menge Stoff für Diskussionen über den wohlgemeinten Fortbestand der Disziplin Radpolo im BDR.