Radball: Sieben Erstligisten komplettieren Halbfinale im Deutschlandpokal
Hagen (rad-net) - Mit dem Viertelfinale im Deutschlandpokal sind die Radballer ins neue Jahr gestartet. Die RSG Ginsheim war das alles überragende Team, bis zur letzten Minute spannend ging es in Obernfeld zu. An den vier Spielorten qualifizierten sich am Wochenende jeweils die beiden Gruppenersten für die Vorschlussrunde. Der DM-Fünfte SV Ehrenberg hatte nicht gemeldet, mit dem RSV Zscherben und RC Oberesslingen I mussten zwei weitere Erstligisten wegen Erkrankung passen.
Sportlich scheiterten der RSV Waldrems I und der RMC Stein II. Damit stehen im Halbfinale die restlichen sieben Bundesligisten SV Eberstadt, RVS Obernfeld I und II, RV Gärtringen I, RMC Stein I, RSG Ginsheim und SV Nordshausen. Sie treffen im Halbfinale am 8. Februar auf die fünf im Wettbewerb verbliebenen Zweitligisten, welche die erste Runde Mitte Dezember überstanden haben.
In der Gruppe 1 in Steinwiesen (Bayern) verblieben durch den Ausfall des RSV Zscherben fünf Mannschaften. Zur Überraschung des Tages wurde hier das Heimteam vom Zweitliga-Aufsteiger RVC Steinwiesen I (Sebastian Rehmet/Markus Michel), das sich den ersten Platz sicherte. Nach den Siegen über VfH Mücheln und RSV Waldrems IV sowie der Niederlage gegen den KSC Leipzig kam es im letzten Turnierspiel gegen Erstligist Waldrems I (Tim Lindner/Thorsten Schneider) zur Entscheidung um das Halbfinale. Mit einer schnellen 2:0-Führung im Rücken wuchs der Steinwiesener Keeper über sich hinaus. Über ein 2:1 beim Seitenwechsel konnte Steinwiesen auf 6:3 erhöhen, was am Ende zum knappen 6:5-Erfolg reichte. Die Leipziger Nils Dreyhaupt/Sven Broedel hatten sich bereits vorher mit neun Pluspunkten qualifiziert. Der Bundesligist RSV Waldrems hatte zwar die beste Tordifferenz, am Ende fehlten aber die zwei Punkte, die das Duo im Spiel gegen den VfH Mücheln beim 2:2 liegen gelassen hatte.
In der Gruppe 2 in Backnang-Waldrems (Baden-Württemberg) war infolge des Fehlens vom RC Oberesslingen I kein Bundesligist im Starterfeld. Die verbliebenen fünf Zweitligisten konnten schon einmal die Form für die 2. Liga testen, die in 14 Tagen beginnt. Bundesliga-Absteiger RKV Denkendorf I (Andreas Luik/Sascha Henn) wurde seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich mit zehn Punkten Platz eins. Den stärksten Widerstand gab es gegen die beiden Mannschaften, die im Herbst 2013 in Baunatal knapp am Aufstieg in die 1. Liga gescheitert sind.
Gegen den RV Gärtringen II (Kai und Markus Schäfer) gab es ein 6:6 und gegen den RSV Waldrems II (Martin und Christian Frey) nach 2:2 beim Seitenwechsel am Ende ein klares 7:3. Der RV Gärtringen II profitierte bei einem Rückstand von 0:5 gegen den RSV Waldrems III von der Gelb-Roten Karte für Marcel Schüle, wodurch das Spiel für Gärtringen gewertet wurde. So reichte den Gärtringern im Match gegen Waldrems II schon ein Unentschieden für den Einzug ins Halbfinale. Aber im «Bruder-Duell» dominierten die Zwillinge aus Waldrems und führten bei Halbzeit bereits 3:0 gegen die Gärtringer Schäfer-Brüder und siegten am Ende mit 7:2.
Eine Totalsperrung der Autobahn bei Seesen beeinflusste die Gruppe 3 in Obernfeld (Niedersachsen). Der RV Oberneuland (Olaf Bellmann/Michael Kamitz) steckte stundenlang fest und traf erst gegen 15.30 Uhr am Spielort ein. Mit verspätetem Spielbeginn und einer Verschiebung des ersten Spiels von Oberneuland wurde vor Ort zwar reagiert, dennoch ließ es sich nicht vermeiden, dass zwei Spiele mit 5:0 für den RSV Großkoschen I (Norman Tuppatsch mit Ersatzmann Paul Klante) sowie den SV Nordshausen (Andreas Reichenbacher/Christian Gallinger) gewertet wurden.
Als der RV Oberneuland schließlich auf der Fläche stand, gewannen die Hansestädter das verschobene Spiel gegen den RVS Obernfeld II (Julian und Raphael Kopp) mit 3:2. Es folgte ein deutliches 8:3 gegen den RSV Leeden (Markus Kuhlage/Thorsten Göpfert), sodass sie in ihrem dritten Spiel gegen den RC Lostau (Rüdiger Czarnetzki mit Ersatzmann Markus Rogge) unerwartet die Chance hatten, mit neun Pluspunkten die Tür zum Halbfinale weit aufzustoßen. Überwiegend in Rückstand liegend, reichte es am Ende zu einem 4:4 und damit dem vorübergehenden zweiten Platz.
Der Bundesliga-Aufsteiger SV Nordshausen hatte sich inzwischen dank einer guten Abwehrleistung bereits den ersten Platz gesichert. Großkoschen I trennte sich von Nordshausen 2:2 und verdrängte Oberneuland dank der besseren Tordifferenz vom wichtigen Platz zwei. Im letzten Spiel rettete Obernfeld II seinen relativ schwachen Spieltag mit einem Endspurt gegen den RSV Leeden. Die Leedener konnten durch einem Sieg mit elf Toren Differenz ebenfalls noch Platz zwei erringen und führten zur Halbzeit 4:0. Doch Julian und Raphael Kopp kämpften sich zurück und feierten vor eigenem Publikum schließlich einen 6:4-Last-Minute-Erfolg zur Halbfinal-Qualifikation.
In der Gruppe 4 in Krofdorf-Gleiberg (Hessen) war die RSG Ginsheim (Roman Müller/Florian Reichert) die alles überragende Mannschaft. Clever und routiniert warteten sie auf die Fehler der Gegner und blieben am Ende in allen fünf Spielen, wenn auch teilweise recht knapp, erfolgreich. Die 15 Pluspunkte wurden an allen Spielorten von keinem anderen Viertelfinalisten erreicht. Der Spielplan sah bereits im zweiten Spiel das Bundesligaduell der Ginsheimer gegen den Aufsteiger RMC Stein II (Robert Mlady/Michael Birkner) vor, hier stellten die Südhessen mit einem 1:0 bereits die Weichen für ihren Durchmarsch.
Zweitliga-Aufsteiger RTK Krofdorf II (Steven Johncox spielte mit Ex-Meister Jens Häuser als Ersatz) avancierte nach dem 4:2 im Vereinsduell gegen Sascha Götz/Luca Wagner zur positiven Überraschung. Mit dem 2:0 über den RMC Stein II warfen sie den klassenhöheren Gegner aus dem Wettbewerb und erreichten mit einem 3:1 über den RSC Schiefbahn (Marius Hermanns/Sven Holland-Moritz) neun Punkte. Der Bundesliga-Absteiger RC Iserlohn I (Daniel Endrowait/Heiko Cordes) hatte Punkteinbußen gegen Stein II (6:6) und Krofdorf I (4:4) zu verzeichnen. Zum Abschluss hätte den Iserlohnern ein Zähler gegen den Spitzenreiter aus Ginsheim gereicht, doch mit 3:1 blieben Müller/Reichert ungeschlagen und verhalfen damit ihren hessischen Kollegen vom RTK Krofdorf II zum Sprung ins Halbfinale.