Radball-Deutschlandpokal: Altmeister RSV Münster peilt Europa-Cup-Finale an
Hagen (rad-net) - An den vier Spielorten Münster, Lostau, Mainz-Hechtsheim und Stein fanden die Spieltage des Viertelfinales im Radball-Deutschlandpokal Elite statt. Erstmals wurde offiziell nach den neuen UCI-Spielregeln gespielt und acht Mannschaften der 1. Radball-Bundesliga mußten sich gegen die Teams beweisen, die die 1. Runde des Deutschlandpokals Mitte Dezember 2012 überstanden hatten. Da aus den 6er Gruppen sich jeweils nur zwei Teams für das Halbfinale am 02. Februar qualifizieren konnten, war eine gewisse Brisanz in den Spieltagen vorhanden. Immerhin mußte der Cupverteidiger und Europa-Cup-Sieger 2012 RV Gärtringen (Uwe Berner, Matthias König) und der Vorjahresvize-Cupsieger RSG Ginsheim I (Roman Müller, Florian Reichert) durch diese Nervenmühle des Viertelfinale gehen. Obwohl es oft sehr eng zuging, haben sich am Ende sechs Mannschaften der 1. Bundesliga durchgesetzt, lediglich die beiden Bundesliga-Aufsteiger RC Iserlohn I (Daniel Endrowait, Heiko Cordes) und RKV Denkendorf (Andreas Luik, Sascha Henn) blieben auf der Strecke. Dafür ist als einziges Zweitligateam RV Gärtringen II (Kai und Markus Schäfer) noch im Rennen und - eine Mannschaft ohne Ligazugehörigkeit - der RSV Münster mit den Ex-Meistern Olaf Wille und Willi Sattler. Die mittlerweile 45 bzw. 48 Jahre alten Oldies aus der westfälischen Universitätsstadt haben den «Westfälischen Frieden» für beendet erklärt und nach dem NRW-Pokal, der 1. Runde am 15. Dezember nun auch die 2. Runde im Deutschlandpokal Elite überstanden. Nun benötigen sie noch zwei erfolgreiche Spieltage, um wieder im Europacup Elite spielen zu können.
Berichte der Spieltage:
Münster
In Münster ging der Pokalvize 2012 von der RSG Ginsheim I natürlich als
Favorit ins Rennen. Letztlich reichte es zum Platz 1, weil sich die übrige
Konkurrenz gegenseitig die Punkte abnahm. Um den wichtigen 2. Platz gab es einen
denkbar knappen Einlauf. Nicht der Bundesligist RC Iserlohn I sorgte für Furore,
sondern das Heimteam des RSV Münster. Zunächst hatte sich der
Bundesliga-Absteiger SV Nordshausen (Andreas Reichenbacher, Christian Gallinger)
nach dem 1:1 gegen den erstaunlich starken Oberligisten Hannover (Christian Kühn, Stephan Sänger) mit der um 2 Tore besseren Tordifferenz auf Platz 2 gewähnt.
Aber die Rechnung ging nicht auf, denn die Oldies aus Münster trumpften nochmals
auf und holten einen Punkt mit 4:4 Toren gegen den Tagessieger RSG Ginsheim I.
Damit kamen sie auch auf 7 Pluspunkte und verdrängten SV Nordshausen doch noch
vom Platz 2.
Lostau
In Lostau war der Bundesligist KSC Leipzig (Nils Dreyhaupt, Sven Broedel) die
überragende Mannschaft. Sie gewannen ihr Schlüsselspiel gegen
Bundesliga-Aufsteiger RVS Obernfeld II (Julian und Raphael Kopp) mit 5:3 Toren.
Eng wurde es noch einmal gegen RSV Großkoschen II (Norman Tuppatsch, Oliver
Noack), als ein 2:4-Pausenrückstand doch noch zum 7:5-Sieg gedreht wurde. So
konnte das letzte Spiel infolge Verletzung bei Sven Broedel kampflos 0:5
abgegeben werden, denn Platz 1 war vorher bereits gesichert. Den 2. Platz
sicherte sich RVS Obernfeld II dank der besseren Tordifferenz gegenüber RSV
Großkoschen II. Ausschlaggebend war hier speziell der direkte Vergleich, der
klar mit 7:1 Toren zugunsten der Südniedersachsen ausging.
Mainz-Hechtsheim
In Mainz-Hechtsheim war der Cup-Verteidiger RV Gärtringen I die klar
dominierende Mannschaft, die nicht mehr tat als notwendig. Als einzige
Mannschaft aller 4 Gruppen konnte der Ex-Weltmeister alle seine 5 Spiele
gewinnen. Für den Rest des Feldes ging es praktisch nur noch um den 2. Platz und
diesen sicherte sich völlig überraschend RV Gärtringen II (Kai und Markus
Schäfer). Nach der sicherlich eingeplanten 3:6-Niederlage gegen die eigene Erste
wurde in einer furiosen 2. Halbzeit der Bundesliga-Aufsteiger RKV Denkendorf
nach 2:3 mit 6:4 Toren besiegt. Das brachte so viel Selbstvertrauen, daß mit
jeweils 5:4 Toren auch RSV Waldrems II (Martin und Christian Frey) und RV
Hechtsheim I (Moritz Rauch, Janis Stenner) besiegt wurden. Als RKV Denkendorf
im Erstligaduell gegen RV Gärtringen I hoch 2:8 verlor, reichte das 3:3 gegen
Schlusslicht RTK Krofdorf zum Einzug ins Halbfinale.
Stein
In Stein wartete man auf den Coup der eigenen Mannschaft Robert Mlady und Michael Birkner, wähnte man sich doch auf Augenhöhe mit den Bundesligisten RSV Waldrems
I (Tim Lindner, Thorsten Schneider) und RC Oberesslingen I (Max Bläsi, Stefan
Mannes). Das Zünglein an der Waage wurde allerdings Bundesliga-Absteiger RSV
Zscherben (Michael Gerdes, Oliver Uhlirsch), das zwar mit den letzten Platz
selbst enttäuschte, aber mit 5:5 Toren RMC Stein II die entscheidenden Punkte
abknöpfte. RMC Stein II hatte zwar RC Oberesslingen I knapp mit 6:5 Toren
besiegt, aber im Württemberg-Duell holte sich Oberesslingen den Dreier gegen RSV
Waldrems I. Im finalen Spiel gegen RSV Waldrems I reichte von da her den
Steinern ein unentschieden, aber die Routiniers aus Waldrems konnten das Match
knapp mit 4:3 Toren für sich entscheiden.