Radball-Weltcup in St. Gallen: Erstmals drei Kontinente vertreten
St. Gallen (rad-net) - Der Radball-Weltcup macht wieder Station in St. Gallen, einen überaus traditionsreichen Spielort im Welt-Radball. Das siebte diesjährige Weltcup-Turnier in der Athletik-Halle in St. Gallen wurde vom Technischen Delegierten der UCI für den Radball-Weltcup Hartmut Kimmerle um die Mannschaft aus Johore Bahru aus Malaysia auf elf Teilnehmer aufgestockt, weil die Spieler zur Vorbereitung zur WM in 14 Tagen sich bereits in Europa aufhalten. Geplant war ohnehin das Debut von Kanada als 18. Weltcup-Nation, so dass erstmals drei Kontinente an einem Turnier teilnehmen werden.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat seinen frisch gebackenen Deutschen Vizemeister SV Ehrenberg mit Rico Rademann und Mike Schröter sowie den DM-Dritten RVS Obernfeld mit André und Manuel Kopp am Start. Zu den Favoriten zählen sie nicht unbedingt, aber im Hinblick auf das angestrebte Weltcup-Finale am 08. Dezember in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt sind sie in der Spur. SV Ehrenberg ist mit diesem vierten Einsatz praktisch durch.
In ihrer Gruppe 1 sollten die Ehrenberger mit Tschechiens Nummer drei VD Pilsen mit Ondrej Kydlicek und Hynek Sterba und auf keinen Fall mit den kanadischen Neulingen aus Quebec mit Jean Saucier und Benoit Fish Schwierigkeiten haben. Um das Halbfinale wird es zwischen RC Höchst II mit Simon König und Florian Fischer, VMC Oftringen mit Rafael Stadelmann und Andreas Zaugg und dem SV Ehrenberg einen Dreikampf geben und die Chancen für die Thüringer gegen die beiden Landesmeisterschafts-Dritten stehen nicht schlecht. Besonderer Ansporn: Mit dem Halbfinale würde man das Leadertrikot im Weltcup zurückgewinnen.
RVS Obernfeld braucht noch dringend Rankingpunkte für das Weltcup-Finale. Ihre Gruppe 2 ist nicht nur mit einer Mannschaft mehr bestückt - Johore Bahru und das Team des Ausrichters RC St. Gallen mit Martin Kümin und Mattias Klarer sollten hier keine Stolpersteine sein -, sondern hier wartet mit dem Schweizer Meister 2011 und 2012 sowie Vize-Weltmeister RS Altdorf mit Dominik Planzer und Roman Schneider der Top-Favorit des Turniers. Dazu kommen die Landesvizemeister Tschechiens SC Svitavka mit Jiri Hrdlicka und Pavel Loskot und Österreichs RC Höchst III mit den Gebrüdern Markus und Thommy Bröll, wobei gerade das Bruderpaar aus Vorarlberg eine tolle Form beim Landesfinale präsentiert hat. Mit Willen und Spieldisziplin haben die Neffen Kopp aber schon so manche harte Nuss geknackt.
Seit 1945 findet jedes Jahr zur OLMA-Messe der OLMA-Preis in St. Gallen statt und mit der jetzigen 66. Austragung ist es das älteste Radball-Turnier der Welt. Ein Blick auf die Chronik der Turniersieger zeigt ein Spiegelbild der Weltmeister vergangener Tage und ist eine Domäne der Schweiz. Rekordsieger ist Paul Oberhänsli aus Mosnang mit sieben Siegen, gefolgt von Walter und Jörg Osterwalder mit jeweils fünf Erfolgen. Selbst die Rekord-Weltmeister, die Gebrüder Pospisil aus Tschechien, konnten hier «nur» viermal gewinnen. Deutsche Rekordhalter sind die Ex-Weltmeister Werner Wenzel und Günter Bittendorf aus Krofdorf mit vier Siegen. Österreich konnte hier erstmals erst im Jahre 2000 mit Reinhard Schneiderund Marco Schallert gewinnen und seit 1993 durch die Gebrüder Jürgen und Werner King aus Lauterbach konnte Deutschland nur im Jahre 2004 durch die Gebrürder Mike und Steve Pfaffenberger sich in die Siegerliste eintragen.