Radball: Ex-Weltmeister Berner/König bei Champions-Trophy
Stuttgart (rad-net) - Ein gutes Zeichen. In der Gärtringer Schwarzwaldhalle staunen die Radball-Kids wieder über die Künste von Uwe Berner und Matthias König. Nach einer Verletzungs-Pause jagen die Weltmeister von Stuttgart 2010 ihren Trainingspartnern die Rosshaarkugel um die Ohren. Es knallt ohrenbetäubend, wenn der 550 Gramm schwere Ball gegen die Wand kracht. «Ja, wir nehmen im Dezember an der Champions-Trophy teil. Das wird ein tierisches Erlebnis, richtig cool. Und die Porsche-Arena ist eine Superhalle», sagen Matze und Uwe unisono.
Dabei liegt eine schwierige Saison hinter den vor Jahresfrist von 6000 Fans gefeierten Champions. Die Konkurrenz wollte den Männern im Regenbogentrikot einheizen, die nationalen Titel gingen nach Ginsheim (Rossmann/Müller) und Ehrenberg/Thüringen (Rademann/Pfaffenberger), das hessische Duo vertrat Deutschland bei der WM in Japan. «Zwei Tage vor der OP am Knie (Anm.: Anfang November) habe ich den Termin abgesagt», berichtet König über sein Handicap am linken Knie. Knorpelschaden, Meniskusproblem. Jetzt wird die Malaise klassisch behandelt, als Physiotherapeut kann der «Stürmer» im Duo selbst Hand anlegen. «Auftrainieren» nennt er die Therapie. «Zwischendrin war das Gelenk so geschwollen, dass ich keine Treppe runtersteigen konnte.» Natürlich geht Matze damit ein gewisses Risiko ein. «Fünf Jahre hält das Knie sicher nicht mehr, aber wir wollen 2012 nochmals voll angreifen.»
Uwe Berner hat einen ähnlichen Hindernislauf absolviert. Neuer Job, verbunden mit langen Fahrten. Umschulung. Nebenher wird das elterliche Haus umgebaut. «Um halb Sechs aufstehen, erst der Beruf, dann auf die Baustelle», erzählt der handwerklich begabte Sportler. Abends in der Halle fühlt sich der 29-Jährige manchmal «einfach nur müde». Besserung ist in Sicht, der Bürojob war eh’ nicht sein Ding, zum 1. Januar fungiert er als Leiter des Zweckverbandes Klärwerk Gärtringen/Nufringen, das bedeutet weniger Kilometer auf der Straße, mehr Zeit für Radball. Wäre nicht der rechte Knöchel. Mit einer Schiene ist das Gelenk fixiert. «Es passierte beim zweiten Final 5 in Forst, der Fuß stand 90 Grad ab, ich dachte, es sei alles kaputt und gerissen.» Zwei Wochen Ruhe täten dem lädierten Bein gut, doch Uwe Berner steht wieder im Tor. Bringt sich in Form für die Premiere der Champions Trophy und die neue Saison. Harte Männer auf zwei Rädern. Vielleicht drückt deshalb jeder Knirps in der Schwarzwald-Halle den beiden Idolen die Hand. Und alle haben staunend die große Story im Fachmagazin «tour» gelesen. Über zwei Feierabend-Sportler mit Profi-Einstellung.
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