BDR-Team fährt als Top-Favorit zur Hallenrad-WM
Empfingen (rad-net) - Die Weltmeisterschafts-Form der deutschen Hallenradsport-Elite erfuhr beim 3-Nationen-Cup in Empfingen eine letzte Überprüfung. Die Sportler des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gewannen den Dreikampf gegen die beiden großen europäischen Rivalen Österreich und Schweiz souverän. Die beiden Bundestrainer Dieter Maute und Jürgen King können also bei der WM in Kagoshima in Japan vom 04. bis 06. November auf eine Fortsetzung der Medaillenausbeute vom letzten Jahr hoffen. Die Besten sollen dann bei der Premiere der «Champions Trophy» in Stuttgart für den sportlichen Höhepunkt sorgen.
Für das Radball-Duo Marco Roßmann und Roman Müller ist die WM eine neue Herausforderung. Die Hessen von der RSG Ginsheim setzten sich intern gegen die noch amtierenden Weltmeister Uwe Berner und Matthias König vom RV Gärtringen durch und untermauerten bei der WM-Generalprobe ihre Klasse.
Der ständige deutsche Zweikampf im Einer-Kunstfahren wird sich in Fernost auf internationaler Ebene wiederholen. In Empfingen revanchierte sich der fünfmalige Weltmeister David Schnabel für die jüngste DM-Niederlage gegen Florian Blab mit 205,56 Punkten. «Es ging wieder um die Zeitkomponente», so Schnabel. Der 26-Jährige reihte die Höchstschwierigkeiten eng aneinander, so dass ein kleinster Fauxpas Sekunden kostet, die am Ende des Fünf-Minuten-Vortrages fehlen. «Ich wusste, dass ich drei Sekunden hintendran bin und musste in der Schlussminute reagieren.»
Vor Jahresfrist hatte in der Porsche-Arena Denise Boller aus Österreich bei den Frauen den WM-Titel gewonnen. «Das war der Oberhammer», so die damalige Siegerin, die jetzt der Deutschen Meisterin und WM-Dritten von Stuttgart Corinna Hein unterlag. «Wenn dann im Dezember Stuttgart den Auftakt für eine neue Wettkampfform erlebt, ist das ein gutes Signal für unseren Sport.» Während Corinna Hein nach einem intensiven Lehrgang in zugiger Halle auf der Schwäbischen Alb ihre Erkältung erfolgreich bekämpfte. «Ich war vor elf Jahren bei einem Schüler-Wettbewerb mal in Japan. Die Mentalität der Zuschauer ist sicher anders, aber wir wurden dennoch mit Applaus überschüttet», freut sie sich auf ein WM-Fest in Asien.
Nachdem die WM in Japan durch die Entfernung in Deutschland wohl wenig wahrgenommen werden wird, bietet einen Monat später die «Champions Trophy» mehr Möglichkeiten, den Hallenradsport in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Nationen-Turnier in Empfingen heizte die Ticket-Nachfrage jedenfalls massiv an. Der Verein der amtierenden Weltmeisterinnen im Zweier, Katharina Wurster und Jasmin Soika, SV Mergelstetten, orderte zum Beispiel gleich 100 Karten.