Kunstradfahren: Deutsches Duo auf Weltrekordkurs
(rad-net) - Ihre Ergebnisse liegen seit Wochen über der Weltbestmarke, aber Weltrekordler dürfen sich die dreifachen Weltmeister Simon Altvater und Nico Kunert (beide 21) nicht nennen. Im Kunstradfahren werden internationale Rekorde nur anerkannt, wenn ein internationales Schiedsgericht die Punkte vergibt. Deshalb haben die 324,17 Punkte im Zweier-Kunstfahren, die Michael und Heiko Rauch 1999 in Funchal aufstellten, noch Bestand, obwohl das Duo vom schwäbischen RV Magstadt bei den German Masters-Turnieren darüber lag. Ihre bisherige Höchstleistung erzielten Simon Altvater und Nico Kunert mit 327,8 Punkten in Erlenbach beim Großen Weinpreis 2003.
Am kommenden Samstag (ab 10:00 Uhr) wollen die beiden Radakrobaten beim letzten German Masters 2004 im sächsischen Mosel wieder in diese Bereiche vordringen. Der Wettkampf ist die vorletzte WM-Qualifikation der Kunstradfahrer. Die letzte Chance, Punkte für die WM-Nominierung zu sammeln, bietet sich bei den Deutschen Meisterschaften am 15. und 16. Oktober im sächsischen Glauchau.
Was ist der Grund für die erneute Leistungssteigerung der Weltmeister Altvater/Kunert in dieser Saison? "Wir haben unsere Kürmusik gewechselt, seitdem haben wir einen Lauf", nennt Simon Altvater ein Mosaikstückchen. Derzeit fahren die beiden zur Musik aus dem Piratenfilm "Fluch der Karibik" mit Johnny Depp. "Das ist fetziger als die ruhigen Balladen, zu denen die meisten Kunstradfahrer ihr Programm abspulen", erklärt der Sindelfinger, der derzeit eine Ausbildung zum Flaschner absolviert. Irgendwann will er den väterlichen Betrieb in Böblingen übernehmen, der sich um alle Metallteile an schwäbischen Dächern kümmert: von der Regenrinne bis zum Kaminbeschlag. Vorher würde der 21-Jährige am liebsten ein Betriebswirtschaftsstudium absolvieren.
Das ließe ihm genügend Zeit, um fünf Mal in der Woche gemeinsam mit Nico Kunert bei Gudrun Steegmüller zu trainieren. Die drei arbeiten bereits seit zwölf Jahren zusammen. Seit diesem Jahr arbeitet Nico Kunert wieder in seinem Beruf als Glaser, nachdem er zwölf Monate in einer Sportfördergruppe der Bundeswehr intensiver als gewohnt trainieren konnte, was sich derzeit auszuzahlen scheint.
Bei den Weltmeisterschaften vom 19. bis 21. November im ungarischen Tata wollen sie nicht nur ihren Titel verteidigen, sondern auch den Weltrekord in ihren Besitz bringen. Denn dort wird garantiert ein internationales Schiedsgericht ihre Leistungen bewerten.
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